Tag 3 - Von Wasilla zum Denali State Park

- Französisches Gebäck und Hamburger

Klönschnack in Alaska

Wir haben es vorher noch nicht erwähnt, aber so gut wie in dem Bett des Truck Campers haben wir bisher noch in keinem Wohnmobilbett geschlafen. Die Matratze war super dick und genau so hart, wie wir es lieben. Dazu waren sowohl das große Dachfenster als auch das Seitenfenster hervorragend verdunkelbar und die Bettdecke war schön groß und richtig warm. Die Seitenwände machten das Bett zu einer kuscheligen Höhle und der Trennvorhang zur Kabine hielt die Wärme gut im Bettbereich. Egal wie kalt es im Urlaub auch wurde (die Temperaturen gingen sogar bis auf den Gefrierpunkt hinunter), es war in der Betthöhle immer schön warm. So wachten wir heute Morgen nach einer traumlosen komatösen Nacht sehr gut erholt auf und genossen eine lange und richtig ausgiebige Dusche in den sehr guten sanitären Einrichtungen des Big Bear RV Park. Nach der Dusche fuhren wir auch schon ohne Kaffee oder Essen los, da wir im nahen Crema Coffee House & Pastries in Wasilla zum Frühstück einkehren wollten. Hier fanden wir problemlos einen Parkplatz für Vanda und auch einen Sitzplatz in dem schnuckeligen kleinen Kaffee. Wir bestellten absolut delikate und kalorienreiche Blueberry Latte mit viel Schlagsahne und Chocolate Hazelnut Puffs. Ein Träumchen! Wer in Wasilla durchfährt oder übernachtet, sollte hier unbedingt eine Kaffeepause einlegen! So waren wir dann ausreichend für den Tag mit ein paar Programmpunkten entlang des Parks Highway gestärkt. Zunächst stockten wir aber noch bei Fred Meyer in Wasilla die Lebensmittelvorräte für den mehrtägigen Aufenthalt im Denali Nationalpark auf, dort konnten wir auch unseren 10% Gutschein von Go North einlösen. Bei den gesalzenen Lebensmittelpreisen in Alaska kann man so einen Gutschein super gebrauchen. Bevor wir zum Hatcher Pass bzw. zur Independence Mine fuhren, machten wir einen kleinen Stopp beim Matanuska River Scenic Overlook bei Palmer. Beim Besuch der Independence Mine waren wir fast alleine und so erkundenden wir das Terrain in aller Ruhe. Der Nebel in den Bergen hatte etwas mystisches und man fühlte sich irgendwie in die schottischen Highland versetzt. Auf dem Gelände der Mine sind einige Gebäude begehbar und mit Ausstellungsstücken und Schautafeln versehen, andere Gebäude sind zusammengefallen, Spaziergang über das Gelände ist ein netter Zeitvertreib. Nach dem Besuch klebten wir dann auf Anraten von Go North das erste Mal die Hintertüre mit dem von ihnen mitgegebenen Tape ab, damit beim Fahren auf dem Gravel der Passstraße nicht allzu viel Staub seinen Weg ins Innere des Campers finden würde. Zur Mittagszeit stand für uns dann eine Verabredung in Talkeetna auf dem Programm. Ihr fragt euch vielleicht, mit wem wir hier fern von zu Hause verabredet waren. Geschichten, die das Leben schreibt… Wir trafen hier den Chef von Marco aus Hamburg und seine Frau und tauschten uns angeregt über unsere Urlaubserlebnisse und Tierbegegnungen aus. Ohne voneinander zu wissen haben wir und Marcos Chef fast die identische Runde in Alaska geplant und gebucht, die einzigen großen Unterschiede waren, dass sie 14 Tage vor uns die Reise gestartet hatten, einen Pkw statt Camper bei GoNorth gemietet hatten und dass sie die Runde genau andersherum gefahren waren. So fuhren wir an diesem Tag zufälligerweise in Talkeetna aneinander vorbei und verbrachten eben einen geselligen Hamburger Klönschnack bei alaskanischem Kaffee miteinander. Wir erbten noch ein paar Bierdosen von den Beiden, die uns am letzten Tag noch etwas Schererei machen sollten... Während die Beiden zu ihrer letzten Übernachtung vor der Heimreise aufbrechen mussten, lag unser Urlaub zum Glück noch vor uns. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, bummelten wir noch etwas durch den Ort, der am heutigen Wochenende gut besucht war. Leider haben in Alaska viele Geschäfte Corona nicht überlebt und auch hier in Talkeetna war es nicht anders. Hier traf es unter anderem auch das bekannte Talkeetna Road House. Kurz hinter Talkeetna tankten wir dann das erste Mal und lernten, wie man hierfür die Arretierungsstange des Truck-Campers entfernt und wieder anlegt, da man ansonsten den Zapfrüssel nicht in den Tank bekommt. Bisher war das heutige Wetter bedeckt und trocken, auf der Weiterfahrt zum Übernachtungsstopp, dem K´esugi Ken Campground fing es dann aber an zu regnen. Der Denali bzw. Mount McKinley verbarg sich an diesem Abend in den Wolken, vielleicht hatten wir ja in den kommenden Tagen Glück, einen Blick auf ihn werfen zu können. Auf dem schönen Campground angekommen aßen wir dann leckere Nudeln Bolognese und tranken ein schönes Gläschen Wein. Marco ging früh schlafen, da er sich nicht so fit fühlte und war bis zum nächsten Morgen nicht mehr wach zu bekommen. Er bemerkte weder, dass ich (Stephie) den Camper für einen Spaziergang und zur Müllentsorgung verließ, noch hörte er später mein lautes Rufen und Klopfen, da ich mich im Badezimmer eingesperrt hatte und die Tür absolut nicht aufbekam. Die Tür klemmte den gesamten Urlaub und an diesem Abend konnte ich mich nur befreien, in dem ich mich nach diversen Öffnungsversuchen gegen die Tür warf und dann schwungvoll über die Trittstufe in das Camperinnere purzelte…Ich hatte mich innerlich schon auf der Kloschüssel übernachten sehen. So aber konnte auch ich neben Marco die Nacht im gemütlichen Bett verbringen. Der Regen prasselte dabei schön heimelig auf das Dach von Vanda.
Die4Travemuender
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